Wörth: Handballabteilung des TV 03 feiert 80-jähriges Bestehen
Von Markus Burck
Seit acht Jahrzehnten wird in Wörth organisiert Handball gespielt. Und das - so können die Vereinsmitglieder des TV 03 berichten - auch durchaus erfolgreich. Am Samstag wird das 80-jährige Jubiläum in der Festhalle groß gefeiert. Mehr als 325 Teilnehmer hatten sich am vergangenen Wochenende bereits angemeldet, und Bürgermeister Harald Seiter hat sich angekündigt, persönlich die Ehrungen vornehmen - auch das zeigt, dass Handball in Wörth einen großen Stellenwert hat.
Die großen Zeiten des Wörther Handballs waren in den 1970er-Jahren. Drei Mal schafften die Herren den Sprung in die Regionalliga, kann Günther Bähr berichten. Er war in dieser Zeit selbst aktiv und hat vor kurzem ein Buch über die Wörther Sportgeschichte veröffentlicht (wir berichteten).
Aber auch heute können sich die Erfolge sehen lassen. Mit Marlene Zapf und Felix Werling stellen die Handballer vom TV 03 Wörth zwei Jungnationalspieler. Die jungen Frauen der B-Jugend spielen Regionalliga. Die Frauen spielen in der vierthöchsten Liga, die Männer eine Klasse darunter.
„Wir bauen auf die Jugend", gibt Abteilungsleiter Helmut  Wesper eines der Erfolgsgeheimnisse preis. Spielerprämien könnten in Wörth nicht bezahlt werden. Die Fahrten zu den Spielen werden aber meist organisiert und per Bus zurückgelegt. Um dies zu finanzieren, werden Veranstaltungen wie die „Wörther Oldie Night" in der Bienwaldhalle organisiert. Auch an Fasching ist die Handballabteilung aktiv. Derzeit sind etwa 600 Mitglieder eingetragen - und das nicht im kompletten Turnverein, sondern alleine in der Handballabteilung. Aktiv in den Mannschaften spielen etwa 220 Mitglieder, kann  Wesper berichten. Diese sind auf zwei Frauen-, zwei Männer- und 15 Jugendmannschaften verteilt. Damit es auch zukünftig nicht zu Nachwuchssorgen kommt, wird schon bei den Kleinsten angesetzt. Kerstin Zapf betreut die Minis (sechs bis acht Jahre) und die „Super Minis" (vier bis fünf Jahre).
Seit Kurzem gibt es auch eine eigene Krabbelgruppe bei den Handballern. „Ich kann über den Nachwuchs nicht klagen - nur über zu viel Arbeit", so  Wesper schmunzelnd. Handball, so  Wesper, sei ein Spiel, bei dem ein schneller Erfolg eintritt. Ergebnisse wie ein 0:0 oder ein 1:1 gibt es in seiner Sportart nicht. Viele Ballkontakte, schnelle Spielzüge und viele Tore machen das Spiel auch für Zuschauer interessant.
Und wenn eine Mannschaft mal fünf Tore zurückliegt, sei das noch lange kein Grund, aufzugeben. Gerade die Regeländerungen in den vergangenen Jahren haben das Spiel noch schneller und offener gemacht.
Den ersten offiziellen Auftritt, so schreibt Bähr in seinem Buch, hatten die Wörther Handballer im Jahr 1929 beim Gauturnfest. Einige Namen unter dem Mannschaftsbild sind mit dem Hinweis „gefallen" ergänzt - Auswirkungen des Krieges, der einige Jahre später folgen sollte. Im Jahr 1931 stieg und stieg die Mitgliederzahl bei den Turnern. Darum wurde eine Turnhalle gebaut. Die Halle wurde in Schönau erworben, dort abgebaut, transportiert und von den Sportlern in Wörth eigenständig wieder aufgebaut. Schon damals waren viele Mädchen im Verein aktiv. Die erste Frauenmannschaft im Handball wurde bereits 1947 gegründet, als noch niemand an Frauenfußball dachte.

 

Quelle: Die Rheinpfalz – Ausgabe: 25.11.20

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