Marlene Zapf mit guter Leistung gegen Montenegro

LANDAU (thc). Anne Hubinger beste Spielerin der Partie und fünfmalige Torschützin, Laura Steinbach erfolgreichste Werferin mit sieben Toren: Die Rückraumspieler ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Selten können sich Außenspieler in den Vordergrund spielen. Marlene Zapf schaffte es jüngst in ihrer Vereinsmannschaft Bayer Leverkusen. Beim EM-Sieg der Handball-Nationalmannschaft am Dienstagabend gegen Montenegro spielte die 22-Jährige aus Wörth gut, angenehm und zuverlässig.

Hubinger (19) spielt in Leipzig. Steinbach (27), jetzt 81 Länderspiele, spielt ebenfalls in Leverkusen. Zapf hatte in ihrem 15. Länderspiel 37 Ballkontakte. Sie erzielte das 4:1, 12:8 (Siebenmeter), 20:12, 26:19 (Siebenmeter), 27:20, machte wenig Fehler. 5/2 Tore sind ein starker Wert für eine Spielerin, der auferlegt wird, im Angriff die Position ganz rechts zu halten. Rechts hinten fast auf der Grundlinie. In der Abwehr hatte Zapf sich fast nur um Pavicevic zu kümmern, die zwei Tore erzielte.Die 1,70 Meter große Zapf, die nach ihren Jugendjahren beim TV Wörth vier Jahre, bis 2009, in Ketsch spielte, spielte durch. 50 Angriffe bekam die deutsche Mannschaft. Das heißt auch 50 Mal zurück im Sprinttempo in die Abwehr. Auf den Außenbahnen ist der Weg etwa 35 Meter lang. Dazu kommen Schrittbewegungen, Einlaufen, in der Abwehr mit der Gegenspielerin mitgehen, bis diese übernommen wird.


Zapf, die U20-Weltmeisterin von 2008, hatte gegen Montenegro nicht sehr viel zu tun, auch weil Gegenspielerin Pavicevic eine ähnliche Order bekommen hatte: Position halten.


Einzelaktionen von Außenspielern sind selten geworden. Vor dem 4:1 läuft Zapf zum ersten Mal ein, vor der Abwehr. Nach dem Rückzug auf ihre Position spielt Hubinger, die angegangen wird, ihr den Ball zu, sie zieht mutig aufs Tor und trifft unten kurz. Beim Spielstand 5:2 läuft sie wieder ein, diesmal bis zur anderen Seite, ihr Zuspiel auf Steinbach ist nicht gut und führt zu einem Kontertor. Beim 6:3 durch Steinbach (13.) stellt Zapf auf der halb linken Seite eine Sperre. Nach dem 17:12 nimmt sich die 22-Jährige, die im November 2010 ihr Länderspiel-Debüt gab, einen Wurf von außen und scheitert an der Torfrau. Drei Minuten später zirkelt sie den Ball fast von der gleichen Position ins Tor. „Mal richtig hoch reingezündet“, war der Kommentar zum 20:12 (38.).


Nach dem 20:17 (47.) schaltete Zapf sich häufiger ein, drängte, mal hinter, mal vor der Abwehr, in die Mitte. Offenbar eine Anweisung in der Auszeit. Nach einer Täuschung kam sie an der Siebenmeterlinie frei zum Abschluss und scheiterte gegen die Torfrau.


In der Abwehr wurde sie einmal in der Torraum zurückgedrängt und konnte bei Pavicevics Abschluss zum 3:1 nichts machen. Nach dem 7:6 half sie ihrer Nebenfrau aus, verteidigte gegen Knezevic, es gab Siebenmeter (der folgenlos blieb). Nach dem 20:14 musste sie wieder aushelfen, Knezevic traf (42.).


Bis auf diese Szenen war Marlene Zapf damit beschäftigt, ihre direkte Gegenspielerin zu kontrollieren. Lohn für eine grundsolide Leistung war der Konterball für sie kurz vor Schluss: Zapf, die seit 2009 für den TSV Bayer Leverkusen spielt, der 2010 den DHB-Pokal gewann, erzielt schnörkellos das 27:20. Es ist das i-Tüpfelchen auf ein gutes Länderspiel der DHB-Auswahl.

 

Quelle Rheinpfalz - Ausgabe Rheinschiene Sport vom 13.12.2012

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