90 Jahre und immer noch am Ball“ hieß das Motto der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 90-jährigen Bestehen der Handballabteilung des TV 03 Wörth. „1929 beginnt der offizielle Handball im TV Wörth. Beim Gauturnfest tritt die erste Handballmannschaft an“ – so kann man es in der Wörther Sportgeschichte „Gab mol de Balle ab“ von Günther Bähr lesen.

Von diesen Recken lebt natürlich niemand mehr. Aber es gibt mehrere Mitglieder der Abteilung, die in den 60-er Jahren zum Handballsport kamen und heute noch – nicht mehr als Spieler, aber in anderen Funktionen – für den Verein tätig sind. Sie haben also über ein halbes Jahrhundert ein Stück Wörther Handballgeschichte geschrieben.

Dafür wurden sie am Samstag beim Festakt besonders geehrt  - siehe Marktplatz -. Wenn man jetzt annimmt, diese Geehrten müssten doch schon recht alt sein, dann täuscht man sich, denn sie sind alle in den 60-er Jahren, noch rüstig und aktiv. Die Rheinpfalz unterhielt sich mit fünf dieser über 530 Vereinsmitglieder: Günther Bähr, Rolf Beyerle, Werner Pfirrmann, Volker Pfister und Günter Zapf.

 

Außer Werner Pfirrmann hatten alle als Kinder mit dem Turnen begonnen, ehe Rolf Beyerle und Günter Zapf ab 1960 bereits zum Handball kamen und in der D-Jugend – damals die jüngste – spielten. Parallel turnten sie zunächst noch weiter. Dann kamen auch Günther Bähr, Werner Pfirrmann und Volker Pfister zum Handball dazu. „Wir alle durchliefen die Jugendmannschaften bis zur  A-Jugend, bevor wir in die Aktivität wechselten. Bei Beyerle und Zapf war das 1969 der Fall, bei den anderen Anfang der 70-er Jahre. Pfister war da gerade einmal 17 Jahre alt“, erzählen sie.

Alle haben parallel zum Hallenhandball auch noch den Feldhandball im Großfeld in der Jugend und als Aktive erlebt. Besonders erinnern sie sich an die letzte Runde 1976, als sie gegen den amtierenden deutschen Feldhandball-Meister TSG Haßloch nur 13:14 unterlagen.

Natürlich denken sie besonders gerne an die späteren Aufstiege von der Verbands- über die Ober- bis in die Regionalliga mit Wolfgang Heckmann als Trainer zurück. In den 80-er Jahren gab es dann die internationalen Spiele gegen die Nationalmannschaften von Rußland, Japan oder USA.

Der 65-jährige Günther Bähr spielte bis Mitte der 80-er Jahre in der ersten Mannschaft und danach noch in der zweiten Mannschaft. Er war auch Trainer der ersten Mannschaft. „Jahrelang habe ich auch meine beiden Töchter in der Jugend trainiert mit den verschiedensten Erfolgen.“ Außerdem war er dreimal mit der Schulmannschaft der IGS Kandel im Handball-Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin. Die Mannschaft der damaligen Regionalen Schule betreute er, als sie Rheinland-Pfalz-Meister wurde. Zuletzt verfasste er die erwähnte Wörther Sportgeschichte. „Ich freue mich schon, wenn ich wieder ins Trainergeschäft einsteigen werde. Ich werde dann meinen derzeit zweijährigen Enkel unter meine Fittiche nehmen“, erzählt Bähr, der auch fünf Jahre Vorsitzender des Gesamtvereins TV Wörth war.

Der noch 67-jährige Rolf Beyerle war bis Ende der 80-er Jahre in der ersten Mannschaft als Kreisläufer eingesetzt, bevor er Spielertrainer der dritten Mannschaft wurde. Jahrelang trainierte er Jugendmannschaften bis zum Ende der 90-er Jahre. „Dabei führte ich zum ersten Male eine Wörther Jugendmannschaft zur Südwestdeutschen Meisterschaft, als wir die Meister aus Hessen, dem Saarland und aus Rheinhessen besiegt haben. Im Halbfinale der Deutschen Meisterschaft unterlag meine Truppe dem späteren Meister OSC Rheinhausen“. Zudem war Beyerle 40 Jahre in der Vorstandschaft tätig und übte das Amt des Jugendleiters aus. Jetzt ist der Bäckermeister immer noch für das leibliche Wohl bei allen Veranstaltungen der Abteilung zuständig.

Der 63-jährige Werner Pfirrmann war hauptsächlich Spieler und Spielertrainer der zweiten Mannschaft bis in die Verbandsliga. „Einige Jahre war ich auch als Spieler in der ersten Mannschaft. Danach  habe ich etliche Jahre Jugendmannschaften trainiert – vor allem weibliche, mit denen ich auch Südwestmeister wurde.“ 25 Jahre gehörte er dem Vorstand an und war Spielleiter. Jetzt ist er immer noch als Co-Trainer tätig und ist für das bei Heimspielen erscheinende „Handball aktuell“ verantwortlich.

Bis 1985 war der 65-jährige Volker Pfister als Torwart und Rechtsaußen in der ersten Mannschaft aktiv, bevor er in der zweiten und dritten Mannschaft mitmischte. Nach auswärtigen Trainerstationen kam er nach Wörth zurück, wo er auch schon die D- und B-Jugend trainiert hatte. „1982  übernahm ich die männliche C-Jugend und belegte mit ihr den dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften. Diesen  erreichten wir auch 1984/85 mit der neuen C-Jugend.“ Später betreute er noch weibliche Jugendmannschaften. Im Verein war er als stellvertretender Jugendleiter tätig. Seit 1972 ist er Schiedsrichter und war bis in die damals zweithöchste Klasse, die Regionalliga tätig. Heute noch leitet er Spiele in der Oberliga.

Günter Zapf (67) spielte bis Mitte der 70-er Jahre in der ersten Mannschaft. Anschließend war er jahrelang als Spielertrainer der zweiten Mannschaft tätig, bevor er noch einmal zwei Jahre in der ersten aktiv wurde. „Bis heute bin ich Jugendtrainer mit vielen Erfolgen.“ Er trainierte auch alle seine drei Töchter, wobei es Marlene bekanntlich zur Nationalmannschaft schaffte. Später war er auch für Carla Schmitt, die Jugendnationalspielerin zuständig. Schulmannschaften der  Regionalen Schule Wörth und der IGS Kandel  hörten auf seine Anweisungen. Viele Jahre war er auch in der Vorstandschaft dabei und als Schiedsrichter unterwegs. (jopa)

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